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Begeisterungsfähiger Nachwuchs….

Die Medizinische Fakultät lud zum Schnupperstudium…

Medizin studiert man doch nur des Numerus clausus wegen, oder? Genau vom Gegenteil konnte sich die Fakultät in der vergangenen Woche überzeugen. Sie hatte zur 1. Schüler – Orientierungs – Woche in der Medizin eingeladen. 90 Schülerinnen und Schüler der Oberstufe aus dem Münsterland haben die Gelegenheit genutzt und ein speziell für sie zusammengestelltes Studium der Medizin „light“ genossen. Über eine Woche hinweg erhielten die TeilnehmerInnen ein volles Vorlesungsprogramm, besuchten Kurse und Praktika und mussten sogar zwei Klausuren schreiben. Mit erstaunlichem Enthusiasmus und Engagement saugten die zukünftigen AbiturientInnen dabei die intensiven Eindrücke aus den verschiedensten Bereichen der Medizin auf. Immerhin opferten sie hierfür nicht nur ihre Herbstferien, sondern nahmen zum Teil über 2 stündige Anfahrtswege in Kauf. „Eine super Gelegenheit sich über das Studium, den Beruf als Mediziner und die Anforderungen an einen Arzt zu informieren.“ meint eine von ihnen. Dabei war die Veranstaltung nicht als eine Werbeveranstaltung ausgelegt. Bei den aktuellen Bewerberströmen wäre so etwas auch sicher nicht nötig. Mit rund 18 Bewerbern pro Studienplatz zählt die Fakultät in Münster zu nachgefragtesten Studienstandorten Deutschlands. Die Interessenten sollten einen möglichst realistischen und ungeschönten Einblick in den Studien- und Berufsalltag erhalten, um so eine etwaige Berufswahl auf eine vernünftige Basis zu stellen. Zu diesem Zweck wurde das volle Pensum eines 4 stündigen Vorlesungsprogramms pro Tag angesetzt. Hochschullehrer aus den verschiedensten Bereichen in der Medizin, wie zum Beispiel aus der Vorklinik, den operativen, wie auch den konservativen Fächern, bis hin zu den klinisch theoretischen Fächern, trugen jeweils zu einem ausgewählten Tagesthema vor. Dabei war neben den Fachinhalten immer auch ein Teil des Vortrages der Dozenten für die Darstellung des eigenen Berufsalltages, die besonderen Karrieremöglichkeiten und die speziellen Belastungen in dem jeweiligen Fach reserviert. Auch bei den praktischen Kursen am Vormittag wartete so manch eine Herausforderung. Beispielsweise wurden die Aspiranten durch spezielle Anzüge „künstlich“ vorgealtert, so dass sie die besonderen Lebensumstände eines älteren Patienten mit eingeschränkter Sicht, krummen Rücken und steifen Gliedern nachempfinden konnten. Darüber hinaus erhielten sie eine erste Einweisung in die körperliche Untersuchung, diagnostizierten ihren ersten virtuellen Patienten und sammelten bereits Erfahrungen in der Diagnostik mit einem Ultraschallgerät. Wie im „realen“ Studierendenleben auch wartete am Ende der Orientierungswoche das „Erlebnis“ einer ernsthaften Klausur auf die Unerschrockenen. Ganz besonders „hart“ gestaltete sich aber der letzte Tag des Schnupperstudiums. Hier stand das Thema „Nachtdienst“ auf dem Erfahrungsprogramm. Nach einem vollen Tagespensum konnten sich die SchülerInnen noch bis in die Nacht hinein mit Notfällen auf der Station, der Poliklinik und im Op auseinandersetzen. Erst in spät in der Nacht durften sie sich in die mitgebrachten Schlafsäcke zurückziehen. Aber nicht lange… Schon bald darauf wartete eine akute Blutentnahme (an einem Gummi-Arm) auf die TeilnemerInnen. „Auch das gehört zum Berufsbild des Arztes“....

Sichtlich angeschlagen von einem weiteren Konzentrationstest in den frühen Morgenstunden, aber immer noch voller Begeisterung für die Medizin fuhren die KandidatInnen nach Hause. Abgeschreckt wurde wohl niemand von seinem Traumberuf. Aber vielleicht wurde das oder andere Klischee eines „Halbgottes in weiß“ durch ein realistisches Berufsbild ersetzt.Dann wäre das Ziel erreicht worden.

 

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