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Inhalt: Nightingale Info

Wer war Florence Nightingale?

Florence Nightingale

(aus:Wikipedia)
Florence Nightingale war eine britische Krankenschwester. Die Tochter einer wohlhabenden britischen Familie gilt als die Pionierin der modernen Krankenpflege: An ihrem Geburtstag wird ihr zu Ehren der Internationale Tag der Krankenpflege begangen. Insbesondere ihr Einsatz während des Krimkriegs verschaffte ihr in Großbritannien große nationale Verehrung – in die britische Folklore ging sie als Lady with the Lamp – Dame mit der Lampe – ein, weil sie die von ihr betreuten Kranken im Lazarett mit einer Petroleumlampe in der Hand besuchte. Die mathematisch hoch begabte Florence Nightingale hat außerdem Prinzipien der Statistik in die Krankenpflege eingeführt. Sie ist die erste Frau, die in die britische Royal Statistical Society aufgenommen wurde, und erhielt später auch die Ehrenmitgliedschaft in der American Statistical Association.

Leben


Florence Nightingale war die Tochter einer wohlhabenden englischen Familie, die zum Besitzbürgertum des viktorianischen Zeitalters gehörte. Ihre Mutter Fanny Nightingale, geborene Smith, entstammte einer politisch eher liberalen Familie; ihr Urgroßvater mütterlicherseits hatte sich bereits in den 1770er Jahren im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg auf die Seite der nach Unabhängigkeit strebenden nordamerikanischen Kolonien gestellt. Florence Nightingales mütterlicher Großvater William Smith hatte sich im britischen Unterhaus für die Rechte der unteren Schichten eingesetzt. Florence Nightingales Vater war William Edward Nightingale, der dank der Erbschaft eines Onkels über ein beträchtliches Vermögen verfügte, zwar in den 1830er Jahren als Politiker der damals als liberal geltenden Whigs für das britische Unterhaus kandidiert hatte, sonst aber ein Leben in Müßiggang pflegte.
Die Eltern von Florence Nightingale heirateten erst 1818. Fanny Smith war zu diesem Zeitpunkt bereits über 30 Jahre alt – ein für damalige Verhältnisse ungewöhnlich spätes Heiratsalter. Nach Einschätzung des Nightingale-Biografens Genschorek waren sich die Ehepartner nicht sehr ähnlich. Während William Edward Nightingale Wert auf kulturelle Dinge legte, lag seiner Frau Fanny vor allem an einem ihrem Stand entsprechenden gesellschaftlichen Leben.

Frühe Jahre


Unmittelbar nach ihrer Hochzeit unternahm das Ehepaar Fanny und William Edward Nightingale eine mehrjährige Reise durch Europa, während der die beiden Töchter des Ehepaares zur Welt kamen. 1819 die ältere Tochter, die nach einer griechischen Bezeichnung für ihre Geburtsstadt Neapel Parthenope getauft wurde. Florence Nightingales Geburtsort war die Villa Colombaia in Florenz. Wie bereits bei der älteren Schwester wurde Florence Nightingales Vorname nach ihrer Geburtsstadt ausgewählt.
Nach der Rückkehr nach Großbritannien wuchs Florence Nightingale in dem in Derbyshire gelegenen Lea Hurst, dem Landsitz ihrer Familie, sowie dem unweit von Southampton gelegenen Embley Park in Hampshire auf. Während ihrer Jugendzeit lernte sie durch das gesellschaftliche Engagement ihrer Familie eine Reihe einflussreicher Persönlichkeiten der viktorianischen Gesellschaft kennen. Darunter auch der spätere Premierminister Lord Palmerston, dessen öffentliche Auftritte sie bereits als Teenager gemeinsam mit ihrem Vater besuchte und mit dem sie später eng befreundet war.
William Edward Nightingale wollte seine Töchter in einem liberalen Sinne erzogen sehen. Da er keine seinen Anforderungen entsprechende Hauslehrerin fand, unterrichtete er seine Töchter selbst in Latein, Griechisch, Deutsch, Französisch und Italienisch sowie in Geschichte und Philosophie. Die Hauslehrerin, die zusätzlich engagiert wurde, übernahm nur den Unterricht in Zeichnen und Musik. Mit zwanzig entdeckte Florence ihr tiefergehendes Interesse an der Mathematik und sie bat ihren Vater einen entsprechenden Lehrer einzustellen. Ihr Vater hielt sie zu diesem Zeitpunkt bereits für überqualifiziert um in der gesellschaftlich vorgesehen Rolle als Hausfrau und Mutter Erfüllung zu finden und versuchte sie von diesem Wunsch abzubringen. Nach einigen Auseinandersetzungen mit Florence gab er jedoch auf und stellte einen Tutor für ihre Studien an.

Europareise von 1837 bis 1838


Für die Reise auf den europäischen Kontinent, die im September 1837 begann, ließ William Edward Nightingale eine Kutsche anfertigen, die ausreichend groß war, neben der Familie Nightingale auch zwei Dienstmädchen, einen Diener und einen Boten mitzunehmen. Die Einzelheiten der Reise hielt Florence Nightingale in einem sorgfältig geführten Tagebuch fest. Dort schrieb sie 1837 „God spoke to me and called me to his service“ (engl.: Gott sprach zu mir und rief mich in seinen Dienst.) Zu diesem Zeitpunkt war ihr jedoch noch nicht klar, zu welchem Dienst Gott sie ihrer Meinung nach berufen hatte.
Die Reise führte durch Frankreich und Italien: Im Januar 1838 erreichten die Nightingales Florenz, wo sich die Familie für mehrere Monate niederließ. Florence Nightingale nahm in Florenz überwiegend am gesellschaftlichen Leben teil. Über ihren Vater hatte sie jedoch auch Kontakt zu den Angehörigen der italienischen nationalen Freiheitsbewegung, des Risorgimentos. Auch in Genf, wo sich die Familie für einige Zeit aufhielt, lernte sie durch ihren Vater eine Reihe von angesehenen Wissenschaftlern, Ärzten und Schriftstellern kennen, darunter viele Italiener, die wegen ihrer Überzeugung dort im Exil lebten. In Paris, wo sich die Familie Nightingale weitere vier Monate aufhielt, lernte sie über die Bekanntschaft mit Jean Charles Leonard Simonde de Sismondi, der zu den Kritikern der Arbeitsbedingungen des Frühkapitalismus zählte, den italienischen Freiheitskämpfer Frederico Confalonieri kennen. Dieser war für seine Beteiligung am piemontesischen Aufstand 1821 zum Tode verurteilt und später zu lebenslanger Festungshaft begnadigt worden. Florence Nightingale hatte engen Kontakt zu Mary Anne Clarke, über die sie unter anderem die bekannte französische Salonière Julie Recamier kennenlernte. Vermutlich führte der Kontakt mit diesen beiden Frauen auch zu einer ersten Auseinandersetzung mit der Frage, inwieweit Frauen ein Anrecht auf Bildung und berufliche Entwicklung hatten.

Entscheidung für die Krankenpflege


Die hochintelligente und willensstarke Florence rebellierte sehr früh gegen den Lebensweg als treue Ehefrau, den die gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit ihr eigentlich vorschrieben. Nightingale empfand besonders die Gesundheitsfürsorge für arme Bevölkerungsschichten schockierend und sah die Notwendigkeit, vor allem auf diesem Gebiet aktiv zu werden. Ihre Entscheidung, sich zukünftig der Krankenpflege zu widmen, teilte sie erst als Fünfundzwanzigjährige ihrer Familie mit. Ihre Familie reagierte darauf mit großer Verärgerung und Sorge und verbot ihr, einen solchen Beruf näher in Betracht zu ziehen. Angesichts der schlechten Reputation, die der Beruf genoss, war vor allem ihre Mutter äußerst besorgt über ihre Entscheidung.
1851 wies Florence Nightingale gegen den ausdrücklichen Wunsch ihrer Mutter den Heiratsantrag von Lord Houghton, einem wohlhabenden Adligen, Schriftsteller und Politiker, zurück. Sie fühlte sich durch eine „göttliche Inspiration”, wie sie es bezeichnete, schon als Siebzehnjährige zur Krankenpflege berufen. Zur damaligen Zeit gehörte der Beruf der Krankenpflegerin zu den minderwertig angesehenen Tätigkeiten. Krankenpflegerinnen waren überwiegend arme Frauen. Häufig wurde der Beruf der Krankenpflegerin von Frauen ausgeübt, die im Tross den Armeen folgten und dort als Marketenderin oder Prostituierte dienten.

Karriere als Krankenschwester


Auf das Verbot ihrer Eltern, den Beruf der Krankenschwester ins Auge zu fassen, reagierte Nightingale, indem sie alle ihr zugänglichen Berichte über Krankenhäuser und öffentliches Gesundheitswesen las. Mit Sicherheit war ihr unter anderem Edwin Chadwicks epochemachender Bericht A Survey into the Sanitary Condition of the Labouring Classes in Great Britain bekannt, der 1842 erschienen war und bis heute als Meilenstein in der Geschichte des öffentlichen Gesundheitswesens gilt.
Trotz der fehlenden Ausbildung zur Krankenschwester waren Florence Nightingale die Mängel der damaligen Krankenpflege bewusst. 1850 konnte sie in ihrer Familie durchsetzen, dass sie sich für einige Tage in Kaiserswerth (heute ein Stadtteil von Düsseldorf) aufhalten durfte. Ein wissenschaftlich fundiertes, organisiertes Krankenpflegewesen mit spezifischer Ausbildung war bis dahin in England nicht vorhanden. Im Folgejahr absolvierte sie in der von Theodor Fliedner gegründeten Kaiserswerther Diakonie eine dreimonatige pflegerische Ausbildung. Hier eignete sie sich nicht nur die Fertigkeiten beruflicher Krankenpflege an; sie lernte auch die Bedeutung planmäßiger Organisation von Krankenhäusern und nachhaltiger Ausbildung der Pflegekräfte kennen und schätzen.
Wenn auch Nightingale das geistliche Leben der Diakonissen und den Umgang mit den Patienten in Kaiserswerth ihr Leben lang als vorbildlich betrachtete, äußerte sie sich doch später kritisch über die Pflegeausbildung in Kaiserswerth (siehe dazu Veröffentlichung „The Institution of Kaiserswerth on the Rhine“). Von Kaiserswerth zog Florence Nightingale weiter nach Paris. Dort studierte sie die Pflegemethoden der „Barmherzigen Schwestern“, der Genossenschaft der Töchter der christlichen Liebe vom Hl. Vinzenz von Paul (Vinzentinerinnen).
Im Alter von 33 Jahren übernahm sie unter Verwendung ihres eigenen Vermögens 1853 die Leitung eines Sanatoriums für kranke Gouvernanten in London, das den Namen Establishment for Gentlewomen during Illness trug, und entwickelte es zu dem, was sie sich unter einem Krankenhaus vorstellte. Bei der Cholera-Bekämpfung wurde sie in England bekannt.

Einsatz auf der Krim


In der Presse erschienen 1853 Berichte über die katastrophale Situation der im Krimkrieg verwundeten Briten. Die Presse und die Öffentlichkeit reagierte mit Entsetzen darauf, dass französische Soldaten von katholischen barmherzigen Schwestern gepflegt wurden, während den britischen Militärs nur unausgebildete männliche Sanitäter zur Verfügung standen.
Florence Nightingale bot der britischen Regierung ihre Hilfe an. Mit 38 Krankenschwestern einschließlich ihrer Tante Mai Smith, medizinischen Gerätschaften und Medikamenten brach sie am 21. Oktober 1854 mit dem offiziellen Auftrag von Sidney Herbert, dem Staatssekretär des Kriegsministeriums, in Richtung Krim auf. Ziel war das Lazarett von Scutari in Üsküdar. Die Zustände, die Florence Nightingale dort vorfand, waren tatsächlich katastrophal. Die Verwundeten und Kranken lagen in schlecht belüfteten, rattenverseuchten Stationen nahezu ohne hygienische Einrichtungen. Da sich für verwundete Soldaten niemand zuständig fühlte, waren die Kranken häufig nicht einmal mit dem Nötigsten versorgt. Eine militärische Anweisung sah unter anderem vor, dass sich Soldaten grundsätzlich mit ihrem Feldgeschirr in den Lazaretten einzufinden hatten. Soldaten, die auf den Schlachtfeldern verwundet wurden und ohne Feldgeschirr in die Lazarette eingeliefert wurden, hatten gewöhnlich keine Möglichkeit, sich mit neuem Geschirr versorgen zu lassen.
Mit unermüdlichem Einsatz und großer Willenskraft erleichterte Florence Nightingale dort ab November 1854 mit ihren Helferinnen das Schicksal der über 5.000 Verwundeten. Widerstand schlug ihr vor allem durch das britische Militär entgegen, das ihr Eintreffen als Einmischung von Zivilpersonen in militärische Angelegenheiten empfand. Nightingale entschied sich deshalb bewusst, sich zunächst nicht in die Lazarettarbeit einzumischen, sondern beschränkte sich zunächst darauf, lediglich die Patienten, die Militärärzte explizit zu ihr sandten, mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Ein Hilfsangebot Theodor Fliedners lehnte sie trotz dieser hohen Zahl an Patienten ab, da sie ihren eigenen Weg gehen wollte.
So verbesserte sie die Hygienesituation, z.B. kochte sie die Verbände aus, wechselte die Bettwäsche regelmäßig und sorgte für gesündere Ernährung der Verwundeten. Die britische Führung auf der Krim war zunächst nicht von dieser Hilfsaktion angetan. So musste sie tagsüber mit den Offizieren und Ärzten um die Durchsetzung der notwendigen Änderungen kämpfen. Durch die Anforderungen, die der tägliche Kampf um Verbesserungen der Infrastruktur (z.B. Kanalisation) und Ernährung mit sich brachten, kam sie oft erst abends im Dunkeln dazu, selbst noch nach den Kranken zu sehen. Zusammen mit ihrer Beliebtheit bei den verwundeten Soldaten erhielt sie so den Spitznamen „Lady mit der Lampe“, später wurde sie auch „Engel der Barmherzigkeit“ genannt. Als sie schließlich (vermutlich am Krim-Kongo-Fieber, ein Hämorrhagisches Fieber) schwer erkrankte, musste sie die Krim verlassen.
Ihr unermüdlicher Einsatz aber regte unter anderem später Henry Dunant zur Gründung des Roten Kreuzes an. Auch die Genfer Konvention des Jahres 1864, die völkerrechtlich verbindliche Regeln für die Versorgung von Kranken und Verwundeten in Kriegszeiten festschreibt, dürfte durch Nightingales berühmt gewordenen Einsatz auf der Krim beeinflusst worden sein.

Zunehmende Bekanntheit


Bei Ihrer Rückkehr nach England am 7. August 1857 hatte sie in England eine Bekanntheit erlangt, auf die sie gerne verzichtet hätte. Einem Bericht der BBC folgend war sie die zweitberühmteste Frau Englands direkt nach Königin Victoria. Nightingale zog nun aus dem Haus ihrer Familie in Middle Clayton, Buckinghamshire in das Burlington Hotel, Piccadilly, wo ihr ein Jahreseinkommen von 500 Pfund (Wert im Jahr 2005 ca. 50.000 USD) ein komfortables Leben ermöglichte. Als Folge des anstrengenden Krim-Einsatzes und der gerade überstandenen Infektion erkrankte sie an einem Fieber und blieb einige Zeit ans Bett gefesselt. Dieses war möglicherweise psychosomatischen Ursprungs.
Eine große Geldspende von 50.000 Pfund, die sie erhielt, verwendete sie für die Gründung der Florence-Nightingale-Stiftung und die Einrichtung einer Krankenpflegeschule am St. Thomas Hospital in London 1860 (Stadtteil Lambeth). Dort etablierte sie das später sogenannte Nightingalesche System in der Krankenpflege und -ausbildung. Ihr Engagement für eine solide Ausbildung führte dazu, dass der Beruf der Krankenpflegerinnen weltweit eine Aufwertung erfuhr. In zahlreichen Krankenhäusern wurden Schwesternschulen nach diesem Vorbild eingerichtet und organisiert. Gemeinsam mit Schwester Mary Jones entwickelte sie außerdem die Idee von der Gemeindeschwester, die bei Armen für die häusliche Krankenpflege sorgte.
Bereits 1859 waren ihre Notes on Nursing erschienen, in denen sie unter anderem schrieb:
    „[Pflege] bedeutete wenig mehr als das Verabreichen von Arzneien und das Anlegen von Umschlägen. Es sollte aber auch die richtige Anwendung von frischer Luft, Licht, Wärme, Sauberkeit und Ruhe sowie die richtige Auswahl und Gabe von Nahrung beinhalten.“
Die Neugründung am St. Thomas war so erfolgreich, dass ihr bereits 1861 die Gründung einer Hebammenschule am King's College London Hospital in London folgte. In der Folge setzte sich Nightingales System der Krankenpflege und Krankenpflegeausbildung zunächst in ganz England und später in den meisten Ländern Europas und vielen anderen Ländern der Welt durch.

Ratgeberin für die Reformen des britischen Gesundheitswesens


In den nächsten Jahrzehnten war sie eine kritische Beobachterin und Ratgeberin für das britische Gesundheitswesen. In dieser Funktion und unter ihrer Leitung führte die britische Regierung die systematische Erhebung einer Statistik zu den Bevölkerungszahlen, Geburts- und Todesraten sowie Todesursachen ein.
Auch im Ausland war sie berühmt. Lazarette wurden nach ihren Ratschlägen in der ganzen Welt errichtet. Neben der Krankenpflege kümmerte sie sich auch um die soziale Not der Menschen. Aus diesen Bemühungen entwickelten sich später die nichtkonfessionellen Sozialdienste Englands. Ihre Arbeit würdigte man mit der Schaffung der „Florence-Nightingale-Medaille“.

Beiträge zur Statistik


Bereits in früher Jugend zeigte Nightingale ein außergewöhnliches Talent in Mathematik. Besonders die Statistik interessierte sie, worin sie ihr Vater unterstützen konnte. Nightingale gilt als Pionierin der Anwendung statistischer Hilfsmittel in der Epidemiologie und bei der Analyse des öffentlichen Gesundheitswesens (beispielsweise der Analyse der Hygienebedingungen im ländlichen Indien). Ihr wird die Erfindung des „Polar Area“-Diagramms zugeschrieben, das sie unter anderem in ihren Berichten über die medizinische Versorgung der britischen Soldaten während des Krimkriegs benutzte. Sie gilt daher als Pionierin visueller Darstellung mathematisch-statistischer Zusammenhänge. 1858 wurde Florence Nightingale als erste Frau in die Royal Statistical Society berufen und erhielt später eine Ehrenmitgliedschaft in der American Statistical Association.

Nightingale und Frauenemanzipation


Obwohl Nightingale sich für einen Lebensweg entschied, der außerhalb der gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit stand, war sie keine Verfechterin der Emanzipation der Frau. In ihren „Notes on Nursing“ aus dem Jahre 1859 griff sie unter anderem die Forderung der Frauenrechtlerinnen an, dass den Frauen die medizinischen Berufe offenstehen sollten. 1861, als sie sich besonders einsam und entmutigt fühlte, beklagte sie unter anderem, dass sie nicht verstünde, warum Frauen fehlende Berufsfelder beklagten. Ihr würde es sowohl an geeigneten Krankenpflegerinnen als auch an einer Sekretärin fehlen. Sie war fest davon überzeugt, dass Frauen weit mehr Gelegenheiten offen stünden, als sie nutzten. Dem Wahlrecht für Frauen, das sie zwar befürwortete, maß sie eine weit geringere Bedeutung bei als der Verbesserung der Gesundheitsfürsorge. Ein stärkeres Engagement in der Frauenrechtsbewegung lehnte sie stets ab. Trotz dieser Einstellung gehörte Florence Nightingale zu den Unterzeichnern der Petition vom 1. Januar 1870, die dazu aufforderte, den Contagious Disease Act zu widerrufen. Dass sie zu den Unterzeichnern gehörte (und damit nicht unwesentlich zu dem Skandal beitrug, der mit der Veröffentlichung der Petition einherging), hing weniger damit zusammen, dass sie das zugrunde liegende Unrecht dieses parlamentarischen Erlasses sah. Sie war lediglich davon überzeugt, dass dieser Erlass, der die Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten zum Ziel hatte, unzureichend war.

Ehrungen (Auswahl)


1883: das Royal Red Cross (von Queen Victoria)
Das Royal Red Cross (das Königl. Rote Kreuz) ist ein militärischer Orden des Vereinigten Königreichs für außerordentliche Leistungen in der Kriegskrankenpflege. (Er wurde erstmals, an F. N., am 27. April 1883 durch Königin Victoria verliehen. Im Ersten Weltkrieg wurde zusätzlich eine niedrigere Ordensklasse eingeführt, die „Associate“-Klasse (ab 1917).)
1907: Order of Merit (Verdienstorden der engl. Königin/Königs, in diesem Fall Ed. VII; übrigens als erste Frau)
1908 verlieh ihr die Stadt London die Ehrenbürgerrechte
 

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