Mit nur sechs Betten ist es Deutschlands kleinstes Krankenhaus – und trotzdem eines der bekanntesten: das „Studienhospital Münster“.
In einem umgebauten Schwesternwohnheim ist eine Ausbildungsstätte entstanden, in der Studierende des Faches Medizin unter realen Bedingungen auf ihren späteren Beruf vorbereitet werden. Patientenzimmer, technische Ausstattung und Ambiente entsprechen exakt einem echten Krankenhaus - bis hin zur Zeitschrift auf dem Nachtschränkchen. Dahinter steckt nicht die Absicht, eine interessante „Kulisse“ für die Studierenden zu schaffen, sondern das Streben nach Effizienz: „Das von der Forschung als ‚Lernen im situativen Kontext’ bezeichnete Konzept steigert den Lernerfolg erheblich“, erläutert Dr. Bernhard Marschall, Studiendekan der Medizinischen Fakultät der Universität Münster.
Nur rund ein dreiviertel Jahr nach der Inbetriebnahme ist das Gebäude nun erneut eine Baustelle: Das „Studienhospital“ wird um mehrere „Studienpraxen“ erweitert, die bereits mit Beginn des kommenden Wintersemesters für die Ausbildung eingesetzt werden sollen. Vor allem Kenntnisse und Fähigkeiten im Fachgebiet der Allgemeinmedizin werden den Studierenden dort künftig vermittelt.
Zur Eröffnung kommt ein namhafter Gast in die Westfalenmetropole: Auf Einladung der Medizinischen Fakultät wird die Bundesministerin für Gesundheit, Ulla Schmidt, den zweiten Bauabschnitt der Einrichtung am 20. November offiziell eröffnen. „Wir freuen uns, dass unsere Anstrengungen für ein modernes, effizientes und vor allem hochgradig praxisbezogenes Medizinstudium durch diesen Besuch anerkannt werden“, so der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Volker Arolt.
Die Errichtung des „Studienhospitals Münster“ in mehreren Ausbaustufen war von Anfang an Teil des Konzeptes. „Schließlich arbeiten ja nicht alle unserer Absolventen später in einem Krankenhaus“, sagt Studiendekan Dr. Marschall. Der Chirurg hatte die Idee für die Einrichtung, die dann in dem von ihm geleiteten Institut für Ausbildung und Studienangelegenheiten (IfAS) ausgearbeitet und umgesetzt wurde. Da es europaweit keine Vergleichsprojekte gebe und damit auch keine Erfahrungswerte, auf die man sich stützen könne, habe die schrittweise Realisierung noch einen weiteren Vorteil: „Wir werten alle Kurse und Übungen systematisch aus. Die Ergebnisse können daher flexibel in den jeweils nächsten Abschnitt eingebracht werden“, so Dr. Hendrik Friederichs, der mit der Ärztlichen Leitung des „Studienhospitals“ betraute IfAS-Mitarbeiter.
Als dritte und letzte Stufe steht noch der Einbau eines Operationstraktes an – der laut Marschall „bei weitem aufwändigste und teuerste Bereich“, für den er daher erneut Sponsoren gewinnen will. Dem Besuch aus Berlin sieht der Studiendekan mit besonderer Spannung entgegen, nicht wegen des Programms, sondern aus einem anderen Grund: Wie das eigentliche „Studienhospital“ werden auch die Studienpraxen eine aufwändige Technik erhalten – die zum Teil eigens für diesen Zweck entwickelt wird und ohne Probephase funktionieren muss. Trotz der jetzigen und künftigen Erweiterungen: An der Bezeichnung der Einrichtung soll sich nichts ändern. „Der Name Studienhospital ist inzwischen etabliert“, sieht Dr. Marschall keinen Änderungsbedarf.
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Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt wird im November die zweite Ausbaustufe des „Studienhospitals Münster“ eröffnen.
Nach einer nur 4 monatigen Bauphase wurde am Mittwoch, den 14. November 2007, das erste Studienhospitals Europas in Münster eröffnet.
In ihren Reden würdigten Prorektorin Frau Dr. Ravenstein, der Dekan der Medizinischen Fakultät, Herr Prof. Arolt, und die Bürgermeisterin der Stadt Münster, Frau Reismann, das Projekt als eine wertvolle Errungenschaft für die Medizinische Aus- und Weiterbildung.
Nachdem der Dekan aus den Händen des Architekten einen symbolischen Schlüssel für das Studienhospital empfangen hatte, reichte er diesen gleich an die Fachschaftsvorsitzende Frau Lena Varnholt weiter. Damit wurde gleich klar, für wen dieses Projekt primär gedacht ist: Die Studierenden!
Nachfolgend erhalten Sie Zugriff auf einige Veröffentlichungen über das Studienhospital in den Medien.
Am 12. Juni war es soweit: Grundsteinlegung im Studienhospital!
Gegen 13:00 Uhr wurde der Grundstein durch die geübte Hand des Dekans der Medizinischen Fakultät, Herrn Univ.- Prof. V. Arolt, höchstpersönlich eingemauert. Als besonderer Hinweis auf die spätere Funktion des Sudienhospitals wurde auch ein Stethoskop und ein Stauschlauch in den Grundstein gelegt.