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Wer war Sir Godfrey Newbold Hounsfield?

Sir G. N. Hounsfield

Der 1981 geadelte Godfrey Newbold Hounsfield entwickelte im Verlaufe seiner Arbeiten auf dem Gebiet der Mustererkennung für automatische Schriftleseverfahren und Bildrekonstruktion ein medizinisches Basissystem für das computergestützte schichtweise Röntgen, also die Computertomographie (CT), die mit ihrer Einführung in die Medizin etwa ab Ende 1972 einen weltweiten Siegeszug erlebte. Für diese "Entwicklung der Computertomographie" erhielt Hounsfield 1979 (zusammen mit Allan M. Cormack [1924-1998]) den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin (So die offizielle Bezeichnung des Preises). Die CT gilt als eine der bedeutendsten technologischen Entwicklungen, die seit Entdeckung der Röntgenstrahlen durch Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923) Ende 1895 als diagnostisches Verfahren im Dienste der Medizin steht.
Bevor Hounsfield während seiner Arbeiten zur Mustererkennung bei Schriftleseverfahren in den Forschungslaboratorien der Schallplatten- und Elektronikfirma EMI im englischen Hayes "die Idee kam", dass ein Computer in der Lage sein müsste, nicht nur Schriftzeichen, sondern mit zuvor gewonnenen Messdaten, z.B. aus einer Röntgenquelle, ein Bild zu rekonstruieren, war er als Offizier der Luftwaffe und Elektronikingenieur während des 2. Weltkrieges an der Radarentwicklung beteiligt. 1951 kam er zu EMI, wo er an der Entwicklung des ersten mit Halbleitern bestückten englischen Elektronenrechners, dem EMIDEC 1100, im Jahre 1958 beteiligt war.
1967 begann Hounsfield mit seinen Arbeiten zum späteren CT und im September 1971 konnte er mit ersten Feldversuchen beginnen. Er installierte den Prototyp seiner Anlage in der Praxis des Neuroradiologen James Ambrose im Atkinson Morley's Hospital in Wimbledon. Der erste Patient war eine Frau, bei der Ambrose einen bösartigen Gehirnprozess vermutete. Nach etwa 20 Minuten war das erste Schnittbild rekonstruiert. Das Diagramm zeigte normales Gewebe und klar abgegrenzt die pathologischen Strukturen einer kreisrunden Zyste.
Die technische Ausführung der nun folgenden klinikfähigen CT-Geräte im Atkinson Morley's Hospital und im National Hospital am Queen Square in London stammte von Hounsfields Arbeitgeber und Förderer seiner Experimente, der EMI, die mit Gründung der Central Research Laboratories of EMI, vorausschauend den logistischen Unterbau schuf. Damit hatten ein Ingenieur und Nichtmediziner sowie eine Außenseiterfirma eine Entwicklung zur Produktreife geführt, ohne dass die hierfür eigentlich prädestinierte Fachwelt davon wusste. Die Ergebnisse des "EMI-Scanners", wie die ersten CT genannt wurden, waren so faszinierend, dass sich in kürzester Zeit weltweit Fachgruppen von Neurologen und Radiologen, Physikern, Ingenieuren und Datenverarbeitungs-Spezialisten bildeten, um den klinischen Untersuchungsablauf und die Interpretation der gewonnenen Ergebnisse kennen zu lernen, auszubauen und in die Praxis zu führen. Kurz nach Beginn der Einführung des CT in die klinische Praxis Ende 1972 erschien Ende 1973 mit dem Mark I der erste industriell gefertigte CT-Scanner auf dem Markt.
Ohne Hounsfield großes Verdienst an der grundlegenden Entwicklung des CT zu schmälern sei angemerkt, dass er auf Vorarbeiten zurückgreifen konnte, die bereits nahe an sein Prinzip heranreichten. Neben unzähligen experimentellen Anordnungen sind dabei die überlagerungsfreie Darstellung transversal durchstrahlter Schichten des oben erwähnten Neurologen William H. Oldendorf aus dem Jahre 1961 und die Grundlagen zur Bestrahlungsplanung des Physikers Allan M. Cormack von 1963 zu nennen. Die mathematischen Grundlagen der Bildrekonstruktion bei diesem Verfahren waren bereits Anfang des 19. Jahrhunderts von dem Mathematiker Johann Radon (1887-1956) geschaffen worden.
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