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Inhalt: Zenker Info

Wer war Friedrich Albert von Zenker?

* 13. März 1825 in Dresden
† 13. Juni 1898 auf dem Gut Reppentin bei Plau in Mecklenburg
Arzt und Pathologe
Friedrich Albert ist das zweitgeborene Kind von Albert Zenker (Geheimer Hofrat und Rat im Ministerium des Königlichen Hauses in Dresden sowie Privatsekretär des sächsischen Königs) und Emilie Kohlschütter, Tochter von Karl Christian Kohlschütter.
Nach seinem Studium in Leipzig und Heidelberg (1843–1847) und seiner Promotion 1851 in Leipzig war er in Dresden zunächst als Prosektor am heutigen Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt tätig. Von 1853 bis 1855 war er Dozent und danach Professor für allgemeine Pathologie und pathologische Anatomie an der medizinisch-chirurgischen Hochschule der Stadt.
1863 übernahm er den Lehrstuhl in Erlangen, wo er mit großem Erfolg mehr als 30 Jahre als Forscher und Lehrer tätig war.
Am 28. Januar 1860 entdeckte Zenker eine Trichinose bei einem Mädchen, das in einem Dresdner Krankenhaus gestorben war. Er bewies damit als Erster, dass Trichinen, die man seit Mitte der 1830er Jahre für mehr oder weniger harmlose Schmarotzer gehalten hatte, schwere, auch tödliche Krankheiten auslösen konnten und Menschen häufig befielen.

Das am 12.01.1860 in das Stadtkrankenhaus Dresden-Friedrichstadt aufgenommene 20-jährige Dienstmädchen Marie D. war mit der klinischen Diagnose Typhus abdominalis mit Fieber und starken Muskelschmerzen eingeliefert worden. Nach dem Tod der Patientin entdeckte der Pathologe im Muskelgewebe der jungen Frau zahlreiche Trichinen. In der Arbeitsstätte der Verstorbenen wurde ein trichinöser Schinken eines zuvor geschlachteten Schweines gefunden. Man war sich sicher: "[D]er kleine Heuchler ist entlarvt".
1865 erhielt Zenker für die Entdeckung der "Trichinenkrankheit des Menschen" den renommierten Montyon-Preis der Pariser Akademie der Wissenschaften. Aufgrund der Zenkerschen Entdeckung forderte der berühmte Pathologe Rudolf Virchow (1821 - 1902) dringend die Einführung einer amtlichen Fleischbeschau. Zunächst nur in einzelnen Ländern eingeführt, galt sie ab 1900 im gesamten Deutschen Reich.
Zu den herausragenden Leistungen des ersten Ordinarius für Pathologischen Anatomie der Universität Erlangen zählt auch seine Entdeckung der Eisenstaublunge. In seiner viel beachteten Arbeit "Über Staubinhalationskrankheiten der Lungen" schilderte er die gesundheitsgefährdenden Arbeitsbedingungen in einer von ihm besichtigten Fabrikanlage in Nürnberg-Steinbühl: "Was nun diese Fabriken betrifft, so werden in ihnen die kleinen Bücher von Fliesspapier verfertigt, in die das feine Blattgold gelegt wird [...] das Lokal wo gefärbt wird, ist sehr klein [...] eine besondere Ventilation fehlt; wird der Staub zu arg, so werden die Fenster geöffnet, [...] nicht nur Wände, Tische u.s.w. sind roth, sondern auch die Luft erscheint gefärbt, so dass Einem, der es nicht gewohnt ist, der Mund in einigen Minuten trocken wird "[2] Zenker schilderte in seiner Veröffentlichung auch den Fall der 31-jährigen Fabrikarbeiterin Marie F. die in der von ihm erwähnten Fabrik starken Rost-Stäuben (Eisenoxid) ausgesetzt war. Marie F. wurde im Januar 1864 in das Städtische Krankenhaus Nürnberg aufgenommen und verstarb nach wenigen Tagen. Zenker, der nach dem Tod der Patientin in Erlangen die Lungen untersuchte, war fassungslos: "Ich kann wohl sagen, dass kaum je ein Anblick eines pathologisch-anatomischen Präparates mich so überrascht hat wie der dieser Lungen. Dieselben zeigten durchaus [...] eine so intensive ziegelrothe Färbung [...] als wären sie mit rother Farbe überstrichen"[3]. Das Originalpräparat der von Zenker ausführlich beschriebenen Eisenstaublunge ist bis auf den heutigen Tag erhalten und gehört zu den wertvollsten Objekten der Pathologischen Sammlung, die mit Zenker als Kurator einen erheblichen Aufschwung erlebte. Im Jahr 1949 wurde in Erlangen die Zenkerstraße nach ihm benannt.
Nach Zenker ist ein Divertikel des Schlunds benannt.

 

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